Die ersten ambulanten Behandlungen von Patienten mit Bestrahlungen erfolgten im Jahr 2016. Nach der Fertigstellung des Zentrums werden im Vollbetrieb bis zu 1.400 Patientinnen und Patienten jährlich mit dieser zukunftsweisenden Form der Strahlentherapie behandelt. Somit bekommt der Kampf gegen Krebs eine neue, hoffnungsvolle Dimension.
Auch SPINNER-Technik steckt in der MedAustron-Anlage
SPINNER als langjähriger Spezialist auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik stellte koaxiale Leitungszüge für das Ionentherapiezentrum her. In Kooperation mit dem CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) wurden die 3 1/8″ EIA sowie 6 1/8″ EIA Hochfrequenz-Leitungszüge geplant, bei SPINNER termingerecht gefertigt und vor Ort vom Klystron ausgehend bis zum Teilchenbeschleuniger installiert und angeschlossen.
Die MedAustron-Anlage war damit ein weiteres Projekt aus dem Bereich der Hochleistungsenergie für SPINNER. Bereits seit 1967 entwickeln und liefern wir koaxiale HR-Rohrleitungen für diverse Fusionsforschungsprojekte, und sind stolz darauf, heute auch die Krebsforschung und -behandlung unterstützen zu können.
Die Therapie bei MedAustron
Bei MedAustron wird eine innovative Form der Strahlentherapie, die Ionentherapie, verwendet. Diese Therapieform macht es möglich, die Strahlenbelastung des vor dem Tumor gelegenen gesunden Gewebes zu senken und die dahinter befindlichen Bereiche fast vollständig strahlungsfrei zu halten. Dadurch können Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Sie ist daher eine optimale Behandlung von Tumoren in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen.
Die Technik
Hochkomplexe, eigens entwickelte Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik werden im Kampf gegen Krebs eingesetzt. Die MedAustron-Anlage umfasst einen Therapiebereich, einen Beschleunigerbereich sowie einen eigenen Forschungsbereich. Das Herzstück der Anlage ist die bei MedAustron in Zusammenarbeit mit diversen universitären und industriellen Partnern entwickelte Medizintechnik, deren geladene Teilchen im ersten Abschnitt, dem Linearbeschleuniger auf eine Anfangsgeschwindigkeit beschleunigt und einen kreisförmigen Teilchenbeschleuniger mit ca. 80 m Umfang, dem Synchrotron, zugeführt wird. Dort werden die Protonen auf bis zu zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und danach in einen der vier Bestrahlungsräume geführt. Neben zwei horizontalen und einem vertikalen Fixstrahl steht auch ein Bestrahlungsraum mit einer sogenannten Gantry – einer beweglichen Einheit zur Strahlführung – bereit.
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