Der Gründer …
… und das
Familienunternehmen
1946 gründete Georg Spinner, geboren 1921 in München, seine Firma „Funktechnisches Büro Georg Spinner“ – er reparierte kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Radios. Er beschäftigte sich schon in dieser Zeit mit technologischen Herausforderungen und Entwicklungen für die Kommunikationstechnik.
Wie alles begann: der Gründer Dr.-Ing. Georg Spinner
Schon als Kind wollte Georg Spinner etwas Eigenes auf die Beine stellen. Sein erstes Radio baute er mit elf Jahren, im Abiturjahrgang präsentierte er der Physikklasse einen selbstgebastelten Oszillographen. Das war 1939, noch kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Nach Kriegsende war er ein Jahr bei Rohde & Schwarz tätig, bevor er 1946 das Studium der Elektrotechnik an der damaligen Technischen Hochschule München aufnahm.
Konstruieren und Gestalten, etwas besser machen als andere — das war seine große Leidenschaft. Es war immer faszinierend, mit welcher Zielsicherheit und in welch kurzer Zeit er eine Idee in fertigungsreife Produkte umsetzen konnte. Die Basis dafür waren seine hervorragenden Kenntnisse der Physik, Hochfrequenztechnik, Feinmechanik und anderer Technologien der modernen Fertigungstechnik, sowie seine enorme Erfahrung.
1946
Gleich im ersten Trimester an der Technischen Hochschule München gründete er seine Firma „Funktechnisches Büro Georg Spinner“, um Geld für das Studium zu verdienen.
1948
1948 entwickelte er das erste Richtfunkgerät in Deutschland nach dem Krieg unter Einsatz von unbemannten Relaisstationen, wie Prof. Heinz Hölter in seiner Laudatio anläßlich der Verleihung der Diesel-Medaille im Jahr 1993 hervorhob. Mit dieser Auszeichnung ehrt das Deutsche Institut für Erfindungswesen Erfinder, Pioniere und Entdecker in Naturwissenschaft und Technik.
1949
1949 legte er die Diplom-Hauptprüfung als Elektro-lngenieur mit einem Prädikatsexamen ab. Bereits in sehr jungen Jahren faszinierte ihn die Hochfrequenztechnik. Diese Faszination wird durch seinen Lehrer Prof. Meinke so verstärkt, dass er sich sein Leben lang diesem Gebiet verschrieben hat. Zum Gedenken an Prof. Meinke stiftete Dr. Spinner später einen Preis, der alljährlich für herausragende Dissertationen und wissenschaftliche Arbeiten an der TU München verliehen wird.
1952
1952 wurde das erste eigene Fabrikgebäude — ein Neubau — in der Linprunstraße in München bezogen. Mitte der 50er Jahre zählte man bereits ca. 80 Mitarbeiter. Die Firma wuchs und gedieh stetig, denn sie hatte ideale Voraussetzungen: Georg Spinner, den begnadeten Ingenieur als Geschäftsführer, und seine Frau, Erika Spinner, die die vielfältigen kaufmännischen Aufgaben in der Firma übernahm.
1959
1959 zog die Firma in das neu errichtete Fabrikgebäude in der nahegelegenen Erzgießereistraße um. 1963 promovierte Georg Spinner nebenberuflich bei Herrn Prof. Meinke zum Dr.-Ingenieur.
1966
Das stetige Wachstum machte im Jahre 1966 eine weitere Expansion erforderlich. Es wurde der erste Bauabschnitt des Werkes Westerham errichtet. Dieses Werk wurde in den Jahren 1970, 1978 und 1985 zur heutigen Größe ausgebaut.
ab 1990
Im Sommer 1990 erwarb die Firma SPINNER das sächsische Werk Koaxialtechnik Lauenstein, vormals „VEB Elektronische Bauelemente Dorfhain“ nach langwierigen Verhandlungen mit der Treuhand. Er war von der Fachkenntnis und Motivation der Belegschaft so überzeugt, dass wenige Monate später das jetzige Werk SPINNER Lauenstein gegründet wurde.
Dr. Spinner erhielt als herausragender Erfinder – dies ist u.a. in ca. 250 Patenten dokumentiert – mit der Rudolf-Diesel-Medaille in Gold die höchste Auszeichnung, die ein deutscher Ingenieur erhalten kann. Mit der Dieselmedaille werden Personen und Institutionen für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Erfindungswesens und der Innovationskultur geehrt. Diese Auszeichnung erfüllte ihn mit besonderem Stolz, denn sie wurde bisher nur an etwa 200 Ingenieure verliehen.
Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, der Bayerischen Staatsmedaille, welche für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen wird, sowie weiterer Auszeichnungen. Trotz aller Ehrungen blieb er immer bescheiden und sich selbst treu.
Unendlich viel Zeit widmete er der Normungsarbeit. Er war etwa 10 Jahre lang Sekretär des internationalen Normenausschusses IEC 46D für HF-Steckverbinder, Obmann und Gründungsmitglied des CECC und Obmann bei WG22 und DIN NEA 412.4. Dr. Spinner war viele Jahre Vorsitzender des Fachbeirates der Münchner Messegesellschaft und Gründungsmitglied der ELECTRONICA, heute eine der wichtigsten Fachmessen der Welt.
Dr. Spinner arbeitete und lebte 45 Jahre in und mit der Firma und stand bis zuletzt beratend zur Seite. Er verstarb 1995 kurz vor dem 50-jährigen Unternehmensjubiläum. Dr. Spinner war für seine Mitarbeiter immer erreichbar. Seine Kompetenz und die Nähe zu seinen Mitarbeitern verliehen ihm Autorität. Ganz besonders engagierte er sich für die Ausbildung seiner Lehrlinge. Das Unternehmen hat seit Beginn der Ausbildungstätigkeit ca. 800 junge Leute zu Facharbeitern ausgebildet und über 200 Praktikanten betreut.
Der Firmengründer: Dr. Georg Spinner
Dr. Georg Spinner spricht auf der ELECTRONICA 86 in München. Er war Mitgründer der Messe im Jahre 1978 – heute eine der wichtigsten Fachmessen der Welt.
Dr.-Ing. Georg Spinner erhält das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Links seine Frau Erika.
Die 2. Generation:
Stephanie Spinner-König
1990 übernimmt Stephanie Spinner-König, die Tochter des Gründers Georg Spinner, die Geschäftsführung bei SPINNER.
Stephanie Spinner-König wird 1950 geboren und ist die ältere von zwei Töchtern des Firmengründers. Da sowohl Fima als auch Wohnhaus in München stets in einem Gebäude untergebracht waren, wächst Stephanie Spinner-König buchstäblich von klein auf in das Unternehmen hinein.
1975
1975 tritt Frau Spinner-König nach ihrem Studium der Betriebswirtschaft und einem einjährigen Praktikum bei Rohde & Schwarz voll in die Firma ein.
1990
1990 übergibt Dr. Spinner schließlich die Leitung des Unternehmens an seine Tochter. Stephanie Spinner-König führt fortan die Geschicke der SPINNER GmbH gemeinsam mit Dr.-Ing. Pitschi und Ingo Schilling – zwei engagierten leitendenden Mitarbeitern, die das Wachstum und den Ausbau der Firma bereits seit vielen Jahren tatkräftig unterstützten.
Unter ihrer Führung wächst die SPINNER GmbH zu einem global agierenden Unternehmen heran. Um die Jahrtausendwende gründet sie mehrere Produktionsstandorte im In- und Ausland sowie diverse Vertriebsniederlassungen in strategisch wichtigen Ländern.
2002
Frau Spinner-König wird am 25. März 2002 der Verdienstorden des Freistaates Sachsen verliehen. Sie hatte als geschäftsführende Gesellschafterin der SPINNER GmbH München 1991 von der Treuhandanstalt einen Betrieb für elektronische Bauelemente in Lauenstein im Erzgebirge erworben. SPINNER Lauenstein wurde von Beginn an mit eigener Entwicklung und Produktion geführt, womit in der strukturschwachen Grenzregion eine Vielzahl an Arbeitsplätzen gesichert und geschaffen werden konnten. Von Anfang an bezog Frau Spinner-König die Menschen vor Ort in die Planung und Entwicklung des Betriebs ein. Damit hat sie in hervorragender Weise auch einen Beitrag zur Herstellung der inneren Einheit Deutschlands geleistet.
2004
2004 wird ihr die „Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Bayerische Wirtschaft“ verliehen.
2011
Als eine persönliche Anerkennung für beispielhaftes Wirken im Sinne der Verfassung hat sich Stephanie Spinner-König um die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber verdient gemacht. Diese wurde bei einem Festakt durch die Landtagspräsidentin am 1. Dezember 2011, dem bayerischen Verfassungstag, übergeben. Jährlich wird diese besondere Auszeichnung nicht mehr als 50 Persönlichkeiten zuteil.
Wenige Wochen später wird Frau Spinner-König bei einem Neujahresempfang die Bürgermedaille der Gemeinde Feldkirchen-Westerham übergeben.
2018
2018 wechselt Frau Spinner-König von der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat und übernimmt dessen Vorsitz.
Neben ihrer erfolgreichen geschäftlichen Tätigkeit im eigenen Betrieb hat sich Stephanie Spinner-König auch anderweitig vielfältig engagiert. Bis heute ist sie in verschiedenen Gremien der Wirtschaft aktiv:
- Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern: Vizepräsidentin der IHK, Vorsitzende des Außenwirtschaftsausschusses, Mitglied des Industrie- und Innovationsausschusses sowie Aufsichtsratsvorsitzende der IHK-Gesellschaft für Berufs- und Weiterbildung
- ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.: Mitglied des engeren Vorstands, Landesstellenvorsitzende für Bayern
- vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.: Vizepräsidentin
- Hochschule München: Mitglied des Vorstands des Vereins der Freunde der Hochschule München e.V.
Stephanie Spinner-König leitete in zweiter Generation die SPINNER GmbH
Stephanie Spinner-König erhält 2004 die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Bayerische Wirtschaft
Die 3. Generation:
Katharina König
2010 wechselt Katharina König in die Geschäftsführung. Die Tochter von Stephanie Spinner-König leitet seither in der 3. Generation das Unternehmen.
2004
2004 steigt Katharina König im Bereich Marketing und Unternehmensentwicklung in das Unternehmen ein. Sie studierte Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Strategisches Management und Marketing.
2010
2010 wechselt Katharina König in die Geschäftsführung. Sie leitet das Unternehmen zusammen mit ihrer Mutter Stephanie Spinner-König als Mitgeschäftsführerin, bis diese 2018 den Aufsichtsratsvorsitz übernimmt.
2018
Torsten Smyk, welcher bereits viele Jahre erfolgreich den Standort in China leitet, wechselt zu Katharina König in die Geschäftsführung. Die bisherige Mitgeschäftsführerin Stephanie Spinner-König wird Aufsichtsratsvorsitzende.
Torsten Smyk konzentriert sich auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die Geschäftsentwicklung.
Nach seinem Maschinenbaustudium begann Torsten Smyk seine internationale Karriere bei Thyssen Henschel. 2002 wechselte er zu SPINNER und ist seither Geschäftsführer des Produktions- und Vertriebsstandorts in China, der SPINNER Telecommunication Devices (Shanghai) Co., Ltd. – diese Tätigkeit führt er auch weiterhin aus.
Katharina König leitet seit 2010 das Unternehmen